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Was ist eine schamanische Reise ?

Aus schamanischer Sicht existiert neben unserer alltäglichen Welt eine „Nichtalltägliche Wirklichkeit (NAW)“, zu der/die schamanisch Ausgebildete*r Kontakt aufnehmen kann. In dieser NAW sind geistige Wesenheiten (Krafttiere, Geistige Führer*innen) beheimatet, die den Menschen bei alltäglichen Problemen helfen, aber auch bei der Suche nach dem Lebenssinn oder der Beantwortung der Frage nach dem, was hinter allem liegt, unterstützen.

Der Kontakt zu dieser Welt wird auf einer schamanischen Reise hergestellt. Um eine schamanische Reise zu unternehmen, muss man sich in einen leichten Trancezustand begeben. Dieser Trancezustand wird am einfachsten durch monotone Geräusche einer bestimmten Frequenz induziert. Es kommt dabei gar nicht so darauf an, um welche Geräusche es sich handelt. Geeignet sind Trommeln, Rasseln, Klangschalen, aber auch das ständige Rauschen eines Wasserfalls oder zur Not auch eines Wasserhahns. Ich selbst bevorzuge den Klang meiner Schamanentrommel. 

Der Rhythmus der Trommel wirkt sich, wie EEG-Ableitungen zeigen, auf die Gehirnwellen aus. Induziert durch den monotonen Klang der Schamanentrommel treten in EEG-Ableitung vermehrt sogenannte Thetawellen mit einer Frequenz von 4-7,5 Hz auf. Die Gehirne Erwachsener produzieren Theta Wellen normalerweise in der Einschlafphase. In der Thetaphase ist der Körper sehr entspannt, aber die Aufmerksamkeit bleibt fokussiert. Es setzt ein inneres Erleben ein. Es tauchen z.B. aus dem Nichts Bilder auf. Es können aber auch Berührungen oder Gerüche empfunden werden oder man vernimmt Worte oder bestimmte Melodien. Manchmal findet man sich auch als Akteur*in in einer Art Filmsequenz wieder, die man als völlig real wahrnimmt. Die Reise ist beendet, wenn man selbst abbricht (was man natürlich jederzeit tun kann) oder der/die Schamanisch-Praktizierende*r den Trommelrhythmus ändert und ein vorher vereinbartes Rückrufsignal trommelt.

Für Erstreisende stellt sich nun die Frage, ob das Erlebte real ist. Dies muss schlussendlich jeder*e für sich selbst entscheiden. Viele der Bilder lassen sich sicher als Projektionen des eigenen Unterbewusstseins interpretieren. Aber ich denke nicht alle. Es tauchen auch archetypische Bilder auf, wie sie vom Psychiater und Gründer der analytischen Psychologie C.G. Jung beschrieben wurden. Nach Jung sind diese Archetypen transkulturell und unabhängig von den eigenen persönlichen Erfahrungen im Leben im Unterbewusstsein eines jeden Menschen auf der Welt verankert. Sie stellten eine Konstante dar, die sich unabhängig von Kultur und Entstehungszeit relativ identisch ausdrückt. Ein solches archetypisches Symbol bringe das menschliche Bewusstsein emotionell in Kontakt mit diesem kollektiven Unbewussten.

 

Das Kollektiv-Unbewusste existiert nach Jung unabhängig von den Funktionen des menschlichen Gehirns.  So definiert C.G. Jung das kollektive Unbewusste als den überpersönlichen Bereich des Unbewussten, über den alle „individuelle Bewusstseine“ miteinander verbunden sind. Hier haben wir eine Entsprechung zum schamanischen Weltbild, in dem auch alles Existierende als beseelt und miteinander verbunden erlebt wird.

Völlig unabhängig davon, ob man an diese „Dimension hinter den Dingen“ glaubt, eignet sich eine schamanische Reise sehr gut dazu, auf einfache Art und Weise den Kontakt zum eigenen Unterbewusstsein herzustellen. Die auftauchenden Bilder und ihre individuelle Interpretation können sehr hilfreich sein, um anstehende Entscheidungen zu treffen, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln, negative Denkschemata aufzubrechen und ganz allgemein seinen Platz im Leben zu finden.

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