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Tunnel aus Pflanzen
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Wissenschaft und Schamanismus

In der Geschichte haben sich Menschen immer wieder gefragt, wie unsere Welt jenseits unserer evolutiv entwickelten und daher sehr eingeschränkten Sinneserfahrung eigentlich beschaffen ist. Ein berühmtes Bespiel aus der Antike dafür ist das Höhlengleichnis Platons, in dem er die an der Wand einer Höhle wahrgenommenen Schatten als unscharfes, verzerrtes und schwarz-weißes Abbild der eigentlichen Wirklichkeit beschreibt. Die Schatten entsprechen in diesem Bild unserer alltäglichen Sinneserfahrung, das in die Höhle einfallende Licht den Urbildern - von Platon Ideen genannt - die den Dingen eigentlich zugrunde liegen. Die Ideen, nicht die Objekte der Sinneserfahrung, stellen die eigentliche Wirklichkeit dar.

Auch die moderne Physik hat längst erkannt, dass unsere Welt völlig anders beschaffen sein muss als unsere fünf Sinne es uns annehmen lassen. Nehmen wir z.B. einen Tisch. Er ist von uns als fester Körper im Raum wahrnehmbar und besteht der klassischen Physik zufolge aus einer Ansammlung fester Teilchen, die Atome genannt werden. Beschreibt man ihn jedoch quantenphysikalisch, handelt es sich keineswegs um feste Substanz, sondern um eine Wellenfunktionen von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten. Erst durch Beobachtung kollabiert die Wahrscheinlichkeitswelle und ein Teilchen manifestiert sich. Es ist heute anerkannte Lehrmeinung, dass quantenphysikalische Einzelereignisse grundsätzlich nicht kausal fassbar sind. Erst mit Eintritt eines bestimmten Ereignisses entscheidet sich ein Teilchen zur Manifestation in der Wirklichkeit. Es nimmt konkrete physikalische Zustandsgrößen wie Ort, Masse oder Impuls an. Diese können gemessen oder von Menschen beobachtet werden. Anschließend geht das Teilchen wieder in den Zustand einer Existenz als Wahrscheinlichkeitsfunktion über. Die Formeln der Quantenmechanik beschreiben zwar die Wahrscheinlichkeitsfunktion exakt, sie erlauben aber keinerlei Aussage darüber, wann ein Teilchen vom Zustand einer Wahrscheinlichkeitsfunktion in den Zustand "realer" Existenz in der Wirklichkeit übergeht.

Aber was führt dann dazu, dass ein Tisch existent wird? Dies ist nach dem quantenphysikalischen Modell nur möglich, wenn nah beieinander viele Quanten ihre Welleneigenschaft aufgeben und zu Teilchen materialisieren. Sie müssen dies abgestimmt aufeinander tun, damit ein Tisch in unserer Wirklichkeit erscheint. Bisher wissen wir nicht, welche Kräfte, Felder, Energien oder andere Dinge, die wir bisher nicht wissenschaftlich beschreiben können, dies bewirken.

Ein weiteres Phänomen, das mit unserer normalen Sinneswahrnehmung und unserer der newtonschen Physik entnommenen Vorstellung von Raum und Zeit nicht erklärbar ist, ist die quantenphysikalische Verschränkung. Bei der quantenphysikalischen Verschränkung sind die Zustände von zwei Teilchen so miteinander gekoppelt, dass der Zustandswechsel des einen automatisch den des Partners verursacht. Dies geschieht gleichzeitig und unabhängig von der räumlichen Entfernung, die viele Lichtjahre betragen kann. Albert Einstein bezeichnete dieses Phänomen deshalb auch als „spukhafte Fernwirkung“.

Bisher können wir diese Phänomene zwar durch mathematische Formeln beschreiben, haben aber, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, keine Ahnung, wie und durch was sie bewirkt werden. Es fehlt uns an einem tragfähigen wissenschaftlichen Erklärungsmodell. Der Schamanismus kann hier auf spiritueller Ebene individuelle Antworten bereithalten, die allerdings im Moment (noch!) nicht wissenschaftlich bewiesen werden können.

Könnte es nicht sei, dass unser Denken Einfluss auf die Wirklichkeit hat? Im religiösen Bereich gibt es viele glaubwürdige Berichte über sogenannte Wunderheilungen durch Heilige oder bestimmte Orte. Ihnen allen gemeinsam ist, dass die Geheilten vor ihrer Heilung völlig davon überzeugt waren, auf diese Weise gesunden zu können.

Könnte es nicht sein, dass unsere kollektive Vorstellung vom dem, was einen Tisch ausmacht, diesen erst existent werden lässt?

Könnte es nicht sein, dass die Zeit gar nicht linear verläuft und kausales Denken somit eine menschliche Illusion ist?

Fragen über Fragen und ich möchte Dich einladen, deine eigenen Antworten darauf zu finden.

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